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Hitzegefahr im Juni: 5 Risiken für Ihr Tier, die viele Halter unterschätzen



Thermometer Sommer bei großer Hitze

Ein Blogbeitrag von Dr. Dominik Nienhaus, Tierarzt 

Wenn der Sommer Einzug hält, beginnt für viele Tiere eine besonders belastende Zeit. Schon im Juni steigen die Temperaturen deutlich – für unsere Hunde, Katzen und Kleintiere kann das schnell zur Gefahr werden. Gerade weil es noch „nicht so heiß wirkt“, werden manche Risiken unterschätzt. Auch an nicht sonnigen, bedeckten Tagen heizen sich Fahrzeuginnenräume extrem auf. 

Hier sind fünf Situationen, in denen Haustiere im Frühsommer besonderen Schutz brauchen – und wie Sie als Tierhalter konkret helfen können. 

 

1. Heiße Böden – Verbrennungsgefahr für Hundepfoten 

Asphalt, Pflastersteine und sogar Sand können sich bei direkter Sonneneinstrahlung auf über 50 °C aufheizen – selbst bei moderaten Außentemperaturen ab 22 °C. Ein guter Test: Barfuß drauf stellen. Ist es zu heiß für Ihre Füße, ist es auch zu heiß für Hundepfoten. 

Tipp: 

  • Spaziergänge in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegen 

  • Schattenwege oder Wiesen bevorzugen, bestenfalls kombiniert mit Bächen oder Gewässern, in denen sich ihre Lieblinge ab frischen können 

  • Bei längeren Touren, Wasserflasche und Faltnapf mitführen 

  • Pfoten Schutz oder Pfotenpflegeprodukte  verwenden 

 

2. Auto = Todesfalle – auch bei „nur kurz“ 

In geschlossenen Autos kann die Temperatur bereits nach 10 Minuten lebensbedrohlich ansteigen. Ein Spalt im Fenster reicht nicht aus, um Hitzschlag zu verhindern. 

Merke: 

  • Niemals Tiere im Auto lassen, auch nicht „für zwei Minuten“ 

  • Auch Tiefgaragen sind kein sicherer Ort bei Sommerhitze 

  • Ggf. bei Bedarf Polizei verständigen und Autoscheibe einschlagen, um das Tier vor dem sicheren Hitzetod zu retten. 

 

3. Kurznasen und Senioren sind besonders gefährdet 

Rassen wie Französische Bulldoggen, Möpse oder Perserkatzen können durch ihre eingeschränkte Atmung Hitze schlecht ausgleichen. Auch ältere Tiere, übergewichtige Tiere oder solche mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen reagieren empfindlich auf sommerliche Temperaturen und sollten besonders beobachtet werden. 

Symptome eines drohenden Hitzschlags: 

  • Starkes Hecheln 

  • Taumeln 

  • Erbrechen 

  • Apathie 

  • Hyperthermie 

Sofortmaßnahmen: Tier in den Schatten bringen, Wasser anbieten, mit feuchten Tüchern kühlen – und umgehend den Tierarzt kontaktieren. 

 

4. Kleintiere & Terrarien: Stauwärme im Gehege 

Auch Kaninchen, Meerschweinchen oder Reptilien leiden im Sommer – besonders wenn das Gehege in der prallen Sonne steht oder der Luftaustausch eingeschränkt ist. 

Tipp: 

  • Gehege unbedingt beschatten 

  • Nie auf dem Balkon ohne Schutz 

  • In Innenhaltung für Luftzirkulation sorgen 

  • Terrarien ggf. zusätzlich belüften 

 

5. Trinken, aber richtig 

Wasser muss ständig verfügbar und frisch sein. Aber nicht jedes Tier trinkt ausreichend – besonders Katzen sind hier oft problematisch. 

Tipp: 

  • Mehrere Wassernäpfe bereitstellen 

  • Wasserbrunnen animieren zum Trinken 

  • Nassfutter oder etwas Brühe untermischen (ohne Salz!) 

 

Damit Ihr Tier sicher und gesund durch den Sommer kommt, beraten wir Sie gern individuell – etwa wenn Ihr Hund zur Risikogruppe gehört oder Vorerkrankungen wie Herzschwäche, Atemprobleme oder Kreislaufstörungen bestehen. Auch bei Fragen zu passender Pflege, Kühlung oder sommerlicher Ernährung steht Ihnen das Praxisteam kompetent zur Seite.  

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Tier einen gesunden Start in den Sommer!  Dr. Dominik Nienhaus – Tierarzt aus Leidenschaft und sein Team 

 

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