Hundemalaria: Was Sie über Babesiose wissen sollten
- Dr. Dominik Nienhaus
- 5. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Mai

Ein Blogbeitrag von Dr. Dominik Nienhaus, Tierarzt
In den letzten Jahren taucht ein Begriff immer häufiger in deutschen Wartezimmern auf: Hundemalaria – medizinisch korrekt: Babesiose. Doch was steckt dahinter? Wie gefährlich ist sie wirklich? Und wie können Sie Ihren Hund schützen?
Was ist Babesiose?
Die Babesiose ist eine durch Zecken übertragene Blutparasiten-Erkrankung beim Hund. Auslöser sind sogenannte Babesien (Babesia canis) Einzeller, die die roten Blutkörperchen befallen – vergleichbar mit der menschlichen Malaria, daher der Name „Hundemalaria“.
Wo kommt sie vor?
Früher war Babesiose vor allem ein Problem in Süd- und Osteuropa – doch durch den Klimawandel und Reisende auf vier Pfoten hat sich der Erreger mittlerweile auch in Teilen Bayerns etabliert. Überträger ist insbesondere die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus), die zunehmend auch in heimischen Wäldern, Wiesen und sogar Gärten zu finden ist.
Wie steckt sich ein Hund an?
Die Übertragung erfolgt durch den Biss einer infizierten Zecke. Die Babesien gelangen in den Blutkreislauf und zerstören dort die roten Blutkörperchen – mit teils dramatischen Folgen.
Typische Symptome
Die Symptome sind unspezifisch, können aber rasch lebensbedrohlich werden:
Hohes Fieber bis 42°C, Bewegungsstörungen sowie Anfälle und Lähmungserscheinungen (zerebrale Babesiose)
Mattigkeit, Fressunlust, Konditionsverlust, Atemnot, Gastritis, Stomatitis
Dunkler Urin (kaffeebraun bis rot)
Gelbsucht (gelbliche Schleimhäute)
Atemnot, Kreislaufschwäche
Ohne Behandlung kann die Krankheit zu einem akuten Nierenversagen oder blutiger Darmentzündung führen oder schlimmstenfalls sogar tödlich verlaufen!
Diagnose und Behandlung
Wir können mithilfe eines Bluttests oder Blutausstrichs den Erreger nachweisen. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit speziellen Anti-Parasiten-Medikamenten sowie mit einem geeigneten Antibiotikum – je früher, desto besser.
Wie können Sie vorbeugen?
Babesiose ist vermeidbar – mit konsequentem Zeckenschutz:
Ganzjähriger Einsatz von Zeckenschutzpräparaten (Spot-on, Halsband, Tablette) (Siehe auch unseren Blogbeitrag "Zecken und Flöhe eine ganzjährige Gefahr" )
Tägliches Absuchen des Fells – besonders bei Auslauf in der Natur
Bei Urlaubsreisen ins Ausland: frühzeitige Prophylaxe mit dem Tierarzt besprechen
Tipp: Die Auwaldzecke ist bereits ab 4 °C aktiv – also nicht erst im Sommer vorsorgen!
Fazit
Hundemalaria ist eine ernstzunehmende, aber gut behandelbare Erkrankung, wenn sie früh erkannt wird. Noch besser: Mit effektivem Zeckenschutz bleibt sie im besten Fall gar kein Thema. Tipp: Zeckenschutzmittel aus dem Internet können in Qualität, Dosierung oder Wirkstoffzusammensetzung stark variieren – nicht alle sind sicher oder zugelassen. Eine tierärztliche Beratung stellt sicher, dass Ihr Tier ein wirksames und passendes Präparat erhält.
Fragen oder unsicher? Vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin in unserer Praxis – wir helfen Ihnen und Ihrem Vierbeiner gerne weiter.
Ihr Tierarzt Dr. Dominik Nienhaus
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